Berlin
Die Hauptstadt
Berlin setzt Trends: Ob Museen oder Galerien, Gastronomie oder Entertainment, Musik oder Mode, in der deutschen Hauptstadt gibt es immer etwas Neues zu erleben. Das legendäre Nachtleben, die attraktiven und ungewöhnlichen Shopping-Möglichkeiten, aber auch die einzigartige Geschichte ziehen immer mehr Touristen aus aller Welt in die deutsche Hauptstadt. Auf den folgenden Seiten haben wir eine Auswahl der wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt. Hier finden Sie die beliebtesten Sehenswürdigkeiten, Events, Szene-Shopping usw.
Berlin bietet ein Kulturangebot, das Maßstäbe setzt, und ist der Hotspot für Kreative. Die Metropole überzeugt als hervorragende Event-Location und ist Deutschlands Sportstadt Nr.1.
Klassikmetropole von Weltrang
Von Opernaufführungen und Kunstausstellungen über Theaterinszenierungen und Konzerten bis hin zu zahlreichen Festivals: Mit ihren rund 180 Museen und Sammlungen, 440 Galerien, drei Opernhäusern, acht großen Symphonieorchestern, 130 Kinos, etwa 150 Theatern und Bühnen sowie zahlreichen weiteren Kultureinrichtungen bietet die deutsche Hauptstadt mehr als 1.500 Veranstaltungen täglich.
Als Opernmetropole floriert die deutsche Hauptstadt wie keine andere. Sie ist weltberühmt für ihre drei Opernhäuser, bekannte Orchester wie die Berliner Philharmoniker und die großen Konzerthäuser. Werke aller Epochen werden hier von großen Künstlern interpretiert. Auch in der aktuellen Spielsaison hat die aufregendste Opernmetropole ein in Bandbreite und Qualität vielfältiges Programm zu bieten: Mehr als 80 verschiedene Operninszenierungen, mehr als 10 Balletttitel und zahlreiche Sinfonie- und Kammerkonzerte stehen auf den Spielplänen der Deutschen Oper, der Komischen Oper, des Staatsballetts und der von Daniel Barenboim künstlerisch geleiteten Staatsoper Unter den Linden.
In Berlin zu Hause sind auch die 1882 gegründeten Berliner Philharmoniker, eines der bedeutendsten Orchester der Welt. Hans von Bülow legte das Fundament, das große Namen wie Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Claudio Abbado und seit 2002 Sir Simon Rattle in Repertoire und Klangästhetik ständig erweiterten.
Berliner Theaterviertel garantiert Unterhaltung pur
London hat das West End, New York den Broadway und Berlin seit 2009 das East End. In dem Karree zwischen Friedrichstraße, Unter den Linden und Hackeschen Markt haben sich vier Traditionshäuser zu einem Theaterviertel zusammengeschlossen: Quatsch Comedy Club, Kabarett-Theater Distel, Friedrichstadtpalast und Chamäleon Theater stehen für beste Unterhaltung in Berlin-Mitte. In dem Karree mit der größten Theaterdichte der Hauptstadt erleben Besucher Abend für Abend mitreißende Kabarett- und Comedy-Abende, Tanz, Revue, Varieté und Aufsehen erregende Bühnenproduktionen.
Auch außerhalb des East Ends bietet Berlin fantastisches Entertainment in allen Facetten: Am 13. Januar 2011 fand die Weltpremiere des Udo Lindenberg Musicals „Hinterm Horizont“ im Theater am Potsdamer Platz statt. Gut 20 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung erzählt das Stück mit all den großen Lindenberg-Songs eine überraschende „East-West-Side-Story“ – eine Zeitreise voller schicksalhafter Begegnungen und grenzenloser Gefühle.
Eine der erfolgreichsten Produktionen in Berlin ist die Blue Man Group. Seit ihrer Berlin-Premiere im Jahr 2004 hat sie mehr als 1,75 Millionen Zuschauer in der europaweit einmaligen Spielstätte Berlin begeistert. Die außergewöhnliche Show-Sensation residiert seit 2007 im Bluemax Theater am Marlene-Dietrich-Platz. Die Blue Man Group ist weit mehr als eine Show: Sie bietet Comedy, Theater und Konzert in einem.
Das Angebot der rund 150 Berliner Theater und Bühnen ist groß und abwechslungsreich. Auf den Spielplänen stehen Inszenierungen von antiken Tragödien bis hin zum Theater der Gegenwart. So findet das Publikum eigensinniges, progressives Theater bei Frank Castorf an der Volksbühne oder bei Armin Petras im Maxim-Gorki-Theater. Innovation und Kreativität im Tanz und Theater werden besonders bei Sasha Waltz im Radialsystem V großgeschrieben.
Etwas gediegener und klassischer geht es hingegen an den Traditionsbühnen zu. Das Deutsche Theater, die Schaubühne oder das Berliner Ensemble, das Theater Bertolt Brechts mit Claus Peymann als Intendanten, haben Theatergeschichte geschrieben. Zum Theatertreffen versammeln sich jedes Jahr im Mai tausende Theaterschaffende, Journalisten und Gäste aus der ganzen Welt in Berlin. Zu sehen gibt es das interessanteste und spannendste aus dem deutschen Theaterleben von München bis Hamburg, ausgewählt von einer unabhängigen Theaterkritikerjury aus rund 400 Aufführungen der Saison.
Mit den Berliner Bühnen verbunden waren Größen wie Bertolt Brecht, Max Reinhardt und Gustaf Gründgens. Das noch junge Medium Film begründete in Berlin eine lange Tradition mit illustren Namen aus ufa-Zeiten wie Marlene Dietrich, Ernst Lubitsch und Emil Jannings. Bereits frühe Filme wie „Berlin: Sinfonie der Großstadt“ von Walter Ruttmann aus dem Jahr 1927 oder „Menschen am Sonntag“ von 1930 halten das pulsierende Leben Berlins auf eindrucksvolle Weise fest.
Berlin, selbst immer wieder Schauplatz der deutschen Filmgeschichte, ist die Metropole des Kinos. Keine andere Stadt in Deutschland hat ein so vielfältiges Filmprogramm. Rund 130 kleine wie große Filmtheater sorgen dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Originalfassungen sind u.a. im CineStar im Sony Center, im Arsenal, im Krokodil und im Filmtheater Hackesche Höfe zu sehen. Großes Kino in exklusivem Ambiente mit Krabben und Champagner bietet die Astor-Filmlounge am Kurfürstendamm, Deutschlands erste Filmlounge. Neben der Berlinale, die 2010 ihr 60. Jubiläum groß feierte, genießen auch kleinere Filmfestivals wie achtung berlin, britspotting und interfilm einen hohen Stellenwert unter Filmfans. Von Mai bis September ist in Berlin die Saison der Freiluftkinos. Eine Reise durch die Filmgeschichte bietet das Filmmuseum am Potsdamer Platz, in dem unter anderem der Nachlass Marlene Dietrichs dauerhaft ausgestellt wird.
Berlin – Stadt der Museen
Tag für Tag sind in Berlins mehr als 180 Museen und rund 440Galerien bedeutende Kunstwerke aus allen Epochen und vielversprechende neue künstlerische Positionen zu sehen. Zahlreiche interessante Ausstellungen und Festivals laden ein, Kunstschätze zu bestaunen. Zu den Höhepunkten des Berliner Kunstkalenders gehören die beiden Langen Nächte der Museen, die Lange Nacht der Opern und Theater, das Gallery Weekend im Frühjahr, die alle zwei Jahre stattfindende berlin biennale und der Kunstherbst mit Fachmessen für zeitgenössische Kunst. Allen voran ist das art forum berlin zu nennen, auf dem 2010 zum 15. Mal rund 130 führende Galerien aus den wichtigsten Kunstzentren der Welt ihre Stars und Newcomer präsentierten.
Berlin ist die Stadt der Museen. Gezeigt werden Schätze der Weltkultur, wie der Pergamonaltar oder die weltbekannte Büste der ägyptischen Königin Nofretete, alte und junge Meister von Giotto bis Caravaggio, von Breughel bis Caspar David Friedrich, von Joseph Beuys bis hin zu den „Jungen Wilden“ wie Baselitz oder Haring.
Dass es auch bei rund 180 Museen der Stadt immer noch Lücken zu schließen gibt, beweist das im Sommer 2009 eröffnete Deutsche Currywurst Museum. Wer schon immer einmal wissen wollte, aus welchen Zutaten die berühmte Berliner Zwischenmahlzeit besteht, findet in der Ausstellung unweit des Checkpoint Charlie genügend historisches und kulturelles Anschauungsmaterial. Ebenso neu zur vielfältigen Berliner Museumslandschaft im Jahr 2009 hinzugekommen, sind Deutschlands erstes Fußballmuseum in Berlin-Lichtenberg und das Dalí-Museum am Potsdamer Platz.
Die Berliner Museumsinsel ist das größte Museumsensemble der Welt. Ihre fünf zwischen 1830 und 1930 errichteten Bauwerke – Altes Museum, Neues Museum, Alte Nationalgalerie, Bode-Museum und Pergamonmuseum – präsentieren mit ihren Sammlungen über 6.000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte. Mit der Wiedereröffnung des Neuen Museums 2009 und der Kolonaden 2010 sind weitere Meilensteine in der Umsetzung des Masterplans zur Sanierung der Berliner Museumsinsel erreicht, die 1999 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Zeitgeschichte ist das Thema der Berlin-Besucher. Museen wie das Deutsche Historische Museum, das Dokumentationszentrum Berliner Mauer oder das Mauermuseum am Checkpoint Charlie zeigen sowohl die wechselvolle Deutsche Geschichte als auch die einer einst geteilten Stadt.
Zu den großen Berliner Ereignissen im Jahr 2010 gehörte die Eröffnung des neuen Dokumentationszentrums „Topographie des Terrors“ am 7. Mai. Mit mehr als 500.000 Besuchern im Jahr gehört es zu einem der am meist besuchtesten Erinnerungsorte und Museen in Berlin. Nach der Neueröffnung wird das Dokumentationszentrum über vier weitere Ausstellungsbereiche verfügen. Auf dem Gelände der „Topographie des Terrors“ befanden sich von 1933 bis 1945 die wichtigsten Einrichtungen des nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparats: Die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der SS und des Reichssicherheitshauptamts sowie das „Hausgefängnis“ der Gestapo.
Mit der Übergabe des neuen Besucherzentrums, der Ausstellung im Zwischengeschoss des Nordbahnhofs, „Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin“ und des Teilbereichs A, „Die Mauer und der Todesstreifen“ im Frühjahr 2010 wurde die Gedenkstätte an der Bernauerstraße weiter zum zentralen Ort der Erinnerung an die Berliner Mauer und ihre Opfer ausgebaut. Bis zum August 2011 werden am historischen Ort ein weiteres Teilstück des sich auf 1,4 km Länge erstreckenden Areals an Berliner und Berlin-Gäste übergeben.
Zweimal im Jahr öffnet eine wechselnde Teilnehmerschar der Berliner Museen, Sammlungen, Archive, Gedenkstätten und Ausstellungshäuser in der „Langen Nacht der Museen“ ihre Pforten bis weit nach Mitternacht. Die an Superlative gewöhnten Hauptstädter stürzen sich ebenso enthusiastisch ins museale Getümmel wie ihre Gäste aus nah und fern. Inzwischen gibt es 100 Lange Nächte in Deutschland und mehr als 50 weltweit.
Rund 440 Galerien machen Berlin zu einem Zentrum der internationalen Kunstszene und des internationalen Kunstmarktes. Mehr als 6.000 Künstler und Kreative schaffen hier junge Kunst von heute für die Sammlungen von morgen. Wie sehr Berlins Kreativität auch international wahrgenommen wird, zeigt die von der UNESCO verliehene Auszeichnung als „Stadt des Design“: Diese würdigt die Leistungen der Designer, Modemacher, Fotografen, Architekten und bildenden Künstler, die sich mit dem Label „Create Berlin!“ ein eigenes Netzwerk geschaffen haben: Eine junge Kreativszene im Dialog mit einer europaweit einmaligen Kulturtradition.
Fazit: Berlins Kulturangebot ist aufregend und vielfältig. Und es ist vor allen Dingen auch eins: preisgünstig! Um ein paar tolle Tage in der deutschen Hauptstadt zu erleben, müssen Besucher aus aller Welt nicht zwangsläufig tief in die Tasche greifen. Die Stadt garantiert ein abwechslungsreiches Kultur-Programm für jeden Geldbeutel: Ob Museum, Theater, Oper oder Konzert. Ein Aufenthalt in der Weltstadt kostet nicht die Welt, doch die Erinnerungen daran werden mit Sicherheit unbezahlbar sein.
Beeindruckende Sportarenen und Events
Das aus den 30er Jahren stammende Berliner Olympiastadion zählt zu den beeindruckendsten Attraktionen in der Hauptstadt. Mehr als vier Jahre wurde es für 242 Millionen Euro saniert und schließlich am 1. August 2004 feierlich wieder eingeweiht. Besonders ins Auge fällt die charakteristische blaue Tartanbahn, die das Grün umrahmt.
Nicht nur bei der FIFA Fußball-WeltmeisterschaftTM 2006, sondern auch schon bei der Weltmeisterschaft 1974 wurde hier gekickt.
Eine der jüngsten Berliner Multifunktionssportstätten ist der einstige Flughafen Tempelhof. Erst kürzlich ist der Berliner Eishockeyclub ECC Preussen in Hangar drei eingezogen und bietet nun sportlichen Genuss in einer einzigartigen Atmosphäre. Zudem begegnen sich diverse Freiluftsportler wie Jogger, Walker, Inlineskater oder Radsportler auf dem Tempelhofer Feld, das für jedermann zugänglich ist. Seit neuestem haben auch die Kiter und Windskater die Vorzüge des ehemaligen Flughafens für sich entdeckt.
Einen weiteren Schauplatz für bedeutende Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen gibt es seit September 2008 im neuen Stadtviertel am Ostbahnhof. Die 150 Millionen Euro teure O2 World wurde gemeinsam von der US-amerikanischen Anschutz Entertainment Group und dem Münchner Telekommunikations-unternehmen O2 auf der Fläche zwischen der Warschauer Brücke, dem Rummelsburger Platz und der Mühlenstraße realisiert. Als eine der modernsten Multifunktionshallen Europas hat sie ein Fassungsvermögen von bis zu 17.000 Zuschauern und ist die Heimat des Profi-Eishockeyclubs „Eisbären Berlin“.
Alle Top-Arenen und bekannten Berliner Sportteams, wie Hertha BSC oder Alba Berlin, präsentieren sich gemeinsam auf der Internetseite Das Portal bietet aktuelle Informationen, Termine und Tickets für die Sportevents in der deutschen Hauptstadt. Ein Veranstaltungshöhepunkt ist das DFB-Pokalendspiel im Olympiastadion. Einmal im Jahr kämpfen dabei die besten nationalen Mannschaften um die Trophäe des Deutschen Fußball Bundes.
Informationen rund um das Finale sowie Empfehlungen für einen Berlin-Trip mit Übernachtungen, Anreise, Events und Tipps zum Ausgehen finden sich auf der Internetseite Weiteres sportliches Highlight ist der BMW Berlin-Marathon, der regelmäßig im Herbst durchgeführt wird. Er findet am 30. September 2012 bereits zum 39. Mal statt. Die Inline-Skater starten am Samstag, die Läufer dann am Sonntag. Die 42,195 km lange Laufstrecke führt vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten und bekannten Plätzen der Hauptstadt, wie Fernsehturm und Potsdamer Platz, bis zum Ziel am Brandenburger Tor. Rund eine Million begeisterte Zuschauer feuern die Läufer am Straßenrand an und zahlreiche Live-Bands sorgen für Party-Stimmung.
Sportinteressierte Besucher aus aller Welt haben das ganze Jahr hindurch immer wieder gute Gründe, an die Spree zu reisen. Das beginnt bereits im Januar mit dem traditionellen Sechs-Tage-Rennen – ein Muss für Fans des Radrennsports.
Auch die moderne Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg ist ein Anziehungspunkt für Sportfreunde: Hier spielen regelmäßig das Team der Basketball-Mannschaft Alba Berlin oder die Handballer der Füchse Berlin gegen auswärtige Mannschaften.
Pulsierende Weltstadt mit grüner Vielfalt!
Ein Konzert der Berliner Philharmoniker beim Blick auf eine stille Wasserfläche nachklingen lassen, auf den Spuren Preußens im barocken Schlosspark lustwandeln oder die Impressionen Max Liebermanns in dessen Sommerhaus mit Aussicht auf Garten und Wannsee genießen – in Berlin lassen sich Kultur und Natur, Großstadt und Grün auf einzigartige Weise verbinden. Die Hauptstadt ist mit einer Vielzahl öffentlicher Parkanlagen, mit ausgedehnten Waldgebieten, zahlreichen Seen und Flüssen die grünste Metropole Deutschlands.
Wer an lauen Sommerabenden durch den Grunewald spaziert, mit der kleinen Fähre zur malerischen Pfaueninsel übersetzt oder im Frühjahr die üppige exotische Pracht japanischer Kirschblüten bei einer Teezeremonie genießt, mag fast vergessen, dass er in einer Metropole ist, die in einem Jahr rund 146 Millionen Besucher aus aller Welt zu Gast hat. Rund 2.500 öffentliche Grün- und Erholungsanlagen aber auch etwa 180 Kilometer schiffbare Wasserstraßen mit ca. 1.700 Brücken tragen zum Ruf Berlins als grüne Hauptstadt bei.
Neben vielfältigen Naturerlebnissen kann man in Berlin auch die großartigen Leistungen der Garten- und Landschaftsarchitektur verschiedener Jahrhunderte bewundern. Für Interessierte ist die Spreemetropole ein wahres Mekka historischer und neuer Gartenkunst: In der Vergangenheit gestalteten hier Größen wie Peter Joseph Lenné, Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff oder Karl-Friedrich Schinkel. In der Gegenwart machen die Kreationen von renommierten jungen Garten- und Landschaftsarchitekten die Hauptstadt zum derzeit wohl interessantesten Schauplatz der europäischen Garten- und Landschaftsarchitektur.
Das grüne Herz Berlins – der Große Tiergarten
Zwischen dem Potsdamer Platz und den dunklen Stelen des Holocaustmahnmals erstreckt sich das grüne Zentrum der deutschen Hauptstadt: der Berliner Tiergarten. Mit einer Fläche von 210 Hektar ist er der größte Park der Stadt und die zweitgrößte innerstädtische Parkanlage Deutschlands.
Im 16. Jahrhundert diente das Revier den Kurfürsten von Brandenburg als Jagdgebiet, im Jahr 1742 beauftragte der preußische König Friedrich II. den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff damit, den Jagdpark in einen Lustpark für die Bevölkerung umzugestalten. Rund 100 Jahre später machte sich der berühmte Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné an die Neugestaltung des Knobelsdorffschen Barockparks. Unter seiner Hand wurde der Tiergarten zum Landschaftspark nach englischem Vorbild und blieb als solcher bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts bestehen.
Die wirren Zeiten des Zwanzigsten Jahrhunderts hinterließen auch in Berlins größtem Park ihre Spuren, heute gehört er jedoch zu den wichtigsten und beliebtesten Grünanlagen der Stadt, in der sich Touristen und Berliner gleichermaßen gerne aufhalten. Von der Siegessäule hat man einen wundervollen Blick über Park und Stadt, das Café am Neuen See bietet kulinarische Genüsse im Grünen, die romantische Löwenbrücke zwischen der Straße des 17. Juni der Hofjägerallee und dem Landwehrkanal lädt zum Verweilen ein.
Moderne Landschaftsarchitektur entlang der Spree
Wer vom Tiergarten in Richtung Hauptbahnhof flaniert, vorbei am Reichstagsgebäude mit seiner gläsernen Kuppel, trifft an der Spree auf weitere, moderne Grünanlagen. Zuerst fallen die beiden großen abfallenden Wiesen des „Spreebogenparks“ auf, der in seiner Gestaltung als klassischer Park mit zeitgemäßer Ausprägung angelegt wurde. Eine breite Uferpromenade entlang der Spree lädt zum Flanieren durch das Regierungsviertel ein.
Hinter dem Kanzleramt, auf der rechten Seite der Spree, befindet sich eine Anlage, die 2004 von einer Fachjury zu den zehn „Schönsten Parks Deutschlands“ gewählt wurde. Was heute „Moabiter Werder“ heißt, war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs der Hamburg-Lehrter-Güterbahnhof. Vor einigen Jahren entstand dort eine 5,2 Hektar große, offen gestaltete Parkanlage mit mehreren Sondergärten, wie beispielsweise dem „Paradiesgarten“, dem „Dornröschenwäldchen“ und dem „Urgarten“. Entlang der Promenade zieht sich eine Baumallee aus Gehölzen mit unterschiedlichen Blüten und Blütezeiten, so dass die Bäume zu jeder Jahreszeit wie besondere Farbtupfer wirken. Zu diesem Park gehört auch das „Bundespräsidenten-Dreieck“, dem gegenüber – am anderen Spreeufer – das Schloss Bellevue liegt.
Historisches Vorbild – neue Anlage: Der Pariser Platz und der Lustgarten
An der Ostseite des Tiergartens steht das wichtigste Symbol Berlins, das Brandenburger Tor. Es verbindet den Park mit dem Pariser Platz. Wo heute buntes Treiben herrscht, befand sich vor zwanzig Jahren die kahle, lebensfeindliche Zone des Berliner Mauerstreifens. Nach dem Fall der Mauer stellte man fest, dass noch weitgehend alle Elemente der alten Gestaltung vorhanden waren – von den rahmenden Granitborden bis hin zu den schwarz-weiß lasierten Steinen des Brunnens. Daraufhin wurde der Pariser Platz innerhalb von zwei Jahren wiederbelebt und bildet heute mit grünen Wiesen, farbenprächtigen Blumenrabatten, Buchsbaumbüschen und sprudelnden Brunnen eine originalgetreue Kopie seines wilhelminischen Vorgängers.
Folgt man der Straße Unter den Linden bis zur Museumsinsel, findet sich dort eine weitere neue Gartenanlage, die sich an einem historischen Vorbild orientiert: der Lustgarten vor dem Alten Museum. Nach den Vorstellungen Karl-Friedrich Schinkels – Architekt des anliegenden Kunsttempels, in dem derzeit auch die berühmte Nofretete zu sehen ist – legte der Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné den Park zwischen Dom, Museum und Schloss dergestalt an, dass die umliegenden Gebäude so gut wie möglich zur Wirkung kamen. Seit 1934 als gepflasterter Parade- und Aufmarschplatz missbraucht, präsentiert sich der Garten heute als moderne Adaption des Schinkelschen Entwurfes.
Zwischen den klassizistischen Fassaden des Museums, dem Neobarock des Berliner Domes und dem Schlossplatz mit dem zukünftigen Humboldt-Forum gelegen, ist der Lustgarten an schönen Tagen zum populären Verweil-Ort geworden. Touristen und Berliner genießen den Blick auf das Alte Museum mit seinen eindrucksvollen Skulpturen und der mächtigen Granitschale. Harmonisch angelegte Wege, mit Muschelkalk eingefasste Rasenflächen und ein Brunnen mit mehr als acht Meter hoher Fontäne laden im wahrsten Sinne des Wortes zum „Lustwandeln“ ein.
In neun Gärten um die Welt
Die hohe Kultur des Gartenbaus verschiedener Traditionen lässt sich in den „Gärten der Welt“ im Erholungspark Marzahn erleben. Ein Besuch dieser außergewöhnlichen und europaweit einzigartigen Berliner Gartenanlage ist wie eine kleine Weltreise mit Stationen in Asien, im Orient und im alten Europa. Im Herbst 2000 wurde mit der Eröffnung des chinesischen „Gartens des wiedergewonnenen Mondes“ der erste Schritt dieses ambitionierten internationalen Projekts verwirklicht. Mit 2,7 Hektar entstand der größte chinesische Garten in Europa. Eine in sich geschlossene Gartenwelt mit einem See, dem Teehaus, dem Steinboot und vielen anderen originalen Details repräsentiert die jahrtausendalte Gartenkunst Chinas und verzaubert die Besucher. Von April bis Oktober ist gleich neben dem chinesischen Garten der japanische „Garten des zusammenfließenden Wassers“ zu besichtigen. Er spiegelt die Kunst der japanischen Gartengestalter wider, die ganze Fülle und Schönheit der Natur im begrenzten Raum eines Gartens einzufangen. In den „Gärten der Welt“ wurde eine Anlage mit Stilelementen der klassischen japanischen Gartenkunst wie Steinsetzungen, einem Trockenwasserfall und einem Pavillon verwirklicht.
Geschützt in einem großen Gewächshaus präsentiert der balinesische „Garten der drei Harmonien“ die ganze Exotik Indonesiens mit Ausschnitten aus einem traditionellen Wohnkomplex und einer üppigen, tropischen Pflanzenwelt. Der orientalische „Garten der vier Ströme“ daneben zeigt die Gartentradition verschiedener orientalischer Länder. Seine Gestaltung als umschlossener, durch vier Ströme gegliederter Gartenraum entspricht symbolisch der Idee des Paradieses, wie sie sich im Alten Testament oder im Koran wieder findet. Der koreanische „Seouler Garten“, ein Geschenk der Stadt Seoul, zeichnet sich durch eine abwechslungsreich gestaltete, naturnahe Landschaft, Höfe, reichen Figurenschmuck und einen Pavillon aus. Zu den „Gärten der Welt“ gehört auch das „Heckgarten Labyrinth“, das nach dem berühmten englischen Vorbild von Hampton Court sowie des „Boden-Labyrinths“ in der Symmetrie des Labyrinths in der Kathedrale des französischen Chartres angelegt wurde. 2008 wurden die „Gärten der Welt“ durch einen Renaissancegartens und den Karl-Foerster-Staudengartens ergänzt. Im Frühling 2011 wurde der „Christliche Garten“ eröffnet, der an den Urtypus des Klostergartens erinnert.
Die grüne Flagge an den beiden Haupteingängen ist ein Hinweis darauf, dass die „Gärten der Welt“ im Mai 2010 als erste deutsche Parkanlage mit dem britischen „Green Flag Award“ geehrt wurden. Diese hohe gärtnerische Auszeichnung wird in Großbritannien seit 1996 an die besten Park- und Gartenanlagen verliehen. Zu den Beurteilungskriterien zählen unter anderem das Gartendesign, die Pflege und Sauberkeit der Anlage sowie Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.